Turnfahrt der Männerriege Bonstetten
am Samstag 22. / Sonntag 23. September 2007
Am Bahnhof
traf sich, wie jedes Jahr,
um viertel
vor sieben die Turnerschar.
Obwohl alles
von Giachen richtig bestellt,
hat
plötzlich ein Kollektivbillet gefehlt.
In Zürich
hiess es reklamieren
und den
Fehler korrigieren.
Und so
verging die Zeit im Flug –
nur knapp
erreichten wir den Zug,
denn die reservierten Sitze
waren an des Zuges Spitze.
Kaum hat
sich dieser dann bewegt,
wurde auch
schon losgelegt:
Die Karten raus zum
ersten Jass –
nur so macht
eine Turnfahrt Spass!
Doch Jass
und Kratzen währten nur
bis zum
Hauptbahnhof in Chur.
Dort an der
grossen Bus-Station
wartete der Postbus schon
und fuhr mit
uns gen Flims hinan,
bis der Halt
am Felsbach kam.
Ein kurzer Marsch zum Cresta-See –
hier gab's
dann Gipfel und Kaffee.
Skulpturen
wie von Giacometti –
(ich denk'
mir noch, so eine wetti
nicht mal
geschenkt) gab's dort zu kaufen,
doch wir
wollten weiter laufen
dem See entlang,
des Wasser war
unglaublich
transparent und klar.
Bald danach
ein jedermann lieh
Giachen sein Ohr - Lektion eins: Geologie.
Diese war
spannend, wir durften erfahren,
dass vor
etwa 10'000 Jahren
nach Berges
Sturz und Erdenrutsch
war des
Tales Boden futsch.
Von einer Kanzel, kühn
gebaut,
hab'n wir dann auf den Rhein geschaut,
wie er tief
unten in der Schlucht
seit tausend
Jahr'n sein' Weg sich sucht.
Ein Anblick,
wirklich grandios,
doch bald
schon geht es wieder los,
und wir
vernichten, vorn der Peter,
ein paar
hundert Höhenmeter.
Und über die
Brücke der Rhätischen Bahn
kamen am
anderen Ufer wir an.
Dem Wasser
entlang, über Stöcke und Stein,
liefen wir
längs der Gestade am Rhein
und machten
uns zur Mittagszeit
an einem
schönen Rastplatz breit,
liessen uns
am Ufer nieder
und
entspannten unsre Glieder.
Peter hat
sogar Feuer gemacht
fürs Würstli, welches er mitgebracht.
Und Werni, diesmal wieder brav
unser
Tourenphotograph,
knipste alle
paar Minuten
passierende Wild-Rhein-Kanuten.
Danach
ging's weiter dem Fluss entlang
durch manche
wilde Uferbank,
oder hoch
auf einem Wall –
abwechslungsreich
in jedem Fall!
Bei Mulins nach kurzer Rast
geht's dann
bergauf, ganz ohne Hast:
Giachen sagt, ein "Oma-Weg" sei das letzte Stück,
doch “Oma“
war wohl jung an Jahren, blickt man
darauf zurück!
Endlich und
noch gleichentags
erreichten
wir das Dorf von Laax.
Ein kühles Bier dort für
die Kehle
war wie
Balsam für die Seele.
Nach dieser
Pause fuhren wir schnell
in das
Zentrum von Flims direkt ins Hotel.
Plötzlich
war die Aufregung gross:
Wo ist Wernis Kamera bloss?
Der Wirt
legt mit Auto ein gutes Stück
des heute
gewanderten Weges zurück
und hilft Werni beim Suchen an all jenen Orten,
die Stunden
zuvor passiert waren worden.
Dann die
Erlösung – Apparat wieder da!
Und des
Rätsels Lösung war:
Einer von
uns hat ihn aufs Zimmer getragen,
ohne dem Werni davon was zu sagen!
Nach dem
Bier zum Apéro
dann ein Menu comme-il-faut:
Nach
Gerstensuppe, Salatportion,
Rehpfeffer à discretion!
Von allem wurd' noch ein Nachschlag gebracht;
dem Wirt sei
gedankt für dies Super-Zur-Nacht!
Am andern
Tag, gut frühgestückt,
sind wir zur
Talstation gerückt,
wo mit zwei Sesselliften dann
fuhren wir
den Berg hinan.
Und nach
einer Kabinenfahrt
Erreichten
wir den Cassonsgrat.
Wir
sammelten uns und lauschten dabei
Giachens Geologiekurs Numero zwei:
"Der
dunkle Strich" – den
man dort sah –
"zeigt
heute noch, was einst geschah:
die junge
Schicht liegt auf der alten;
ihr ahnt,
welch Kräfte hier noch walten!
Wie hier
sich vor Zeiten überschob das Gestein,
soll bald
mal Weltkulturerbe sein!"
Beim Abstieg
erspähten wir Alpengetier:
Schneehühner
und Murmeli sahen wir hier.
Manch Turner
tat es den Munggen dort gleich
und düngte
die Alm mit seinem Seich.
Einige sah’n in einer Ecke
Tatsächlich
noch zwei Alp-Steinböcke!
Von nun an
ging es nicht zu knapp
den Rest des
Tages steil bergab.
Ein grosses
"Karn"-Feld gab dabei
Anlass zur Lektion Numero drei.
Der nackte
Fels, tief eingeschnitten,
zwang uns zu
wohlgesetzten Schritten.
Kurz drauf,
von einem Felsvorsprung,
sah man die Flimser Niederung
mit den
beiden Bade-Seen,
ein Panorama
– wunderschön!
Nach einer
langen Mittagsrast
(sie
minderte des Rucksacks Last),
ging's auf
einem Felsenpfad,
den kürzlich
noch Vieh benutzet hat,
800 Meter
tief ins Loch –
die Knie
spür ich heute noch!
Auch an
diesem Fleck der Schweiz
gab's zum
Glück 'ne kleine Beiz,
wo Urs
blitzschnell – was war ich verdattert! –
für alle 'ne
Kiste Bier sich
ergattert!
In Flims kam noch die Aufschnittplatte,
die unsere
Vorhut geordert hatte.
Die Rückfahrt verlief dann, wie man schon ahnt,
genau wie
von Giachen sehr gründlich geplant.
Zum Schluss
dieses Verses sage ich nur:
“Herzlichen Dank“ für die
bereichernde Tour,
bei welcher
wir uns nicht nur sonnten,
sondern auch
was lernen konnten!
Martin Knitsch