Am Samstagmorgen um viertel nach sieben -
so stand es im Programm geschrieben -
war'n 20 Turner am Bahnhof vor Ort
und hörten Ralf's Willkommenswort.
Da stand auch Walti, der die heutige Tour
ursprünglich ausgedacht hatte, nur
war er verhindert wegen Operation,
wie sehr ihn das dauerte, spürten wir schon!
Kaum in der S-Bahn griff Markus zum Schlauch,
wir fragten uns, wo endet der auch?
Ralf hat dann flugs die Zimmer verteilt
und Stefan mit dem Kassier'n sich beeilt.
Und schon liefen wir ein im Bahnhof von Zug,
zum Umsteigen war dann Zeit noch genug.
Vorbei an Zuger und Lauerzer See,
erreichten wir Brunnen - jetzt erst mal Kaffee!
Und direkt vorn am Schiffslandesteg
putzen ein paar feinen Kuchen noch weg.
Bald legte auch das Schiff schon an
und wir bestiegen den schwankenden Kahn,
passierten dann den Schillerstein
und trafen am Fusse des Rütlis dann ein.
Ein kurzer Aufstieg - und wir waren bereits
angelangt an der Wiege der Schweiz.
An diesem Ort, der historisch viel gilt,
gab's erst einmal Gruppenbild.
Dann präsentierte uns Ralf mit viel Witz
ein int'ressantes Wissensquiz.
Wer wusste, wann welcher Kanton und warum
zur Eidgenossenschaft stiess, und darum
als erster was sagte, dem flog dann, juhu,
ein Sugus als Belohnung zu.
Nach der Rast ging's frisch ans Werk:
im Zickzack Richtung Seelisberg.
Wir gewannen schnell an Höh'-
Phantastisch die Sicht zum Urner See!
In Seelisberg erreichten wir bald
das Bellevue-Hotel zum Mittagshalt.
Das Essen war recht, doch bei der Getränkeauswahl,
besteht eindeutig Optimierpotenzial:
Panaché nur im Dreideziglas -
Lieber Wirt, was soll denn das?
Werni hat sich nicht lang gequält
und zwei Mini-Gläser auf einmal bestellt.
Mit dem Postauto ging's dann
nach Emmen bis zur Standseilbahn,
mit dieser hinauf in luftige Höh'n,
tief unten kann man den See liegen sehn.
Von nun an ging's in stetem Lauf
zum Teil recht steil den Berg hinauf.
Auf der Höh' eins - vier - neun - neun
durften wir uns besonders freu'n,
denn Stefan schenkte, und das war fein,
uns allen alte Pflaume ein.
Dann frisch gestärkt und ohne Gezeter
machten wir manch Höhenmeter.
250 hinauf und 50 hinab,
dem Tanz am Tanzbodä entsagten wir knapp.
Der Zweck dieser Antenne ist sicher geheim,
wir diskutierten darüber heftig beim
Bier im Biergarten, der - kurz vor dem Ziel -
den meisten von uns bestens gefiel.
Doch einigen war das Bier einerlei
und liefen an diesem Ort einfach vorbei.
Nach Abschluss dieses Zwischengelages
erreichten wir dann das Ziel dieses Tages.
Die Klewenalp bot phantastische Sicht
ins Umland, da übertreibe ich nicht!
Dort gab's ein Gehege mit Küngeln und Ziegen,
doch separat und besonders gediegen
war da ein Bau für Murmeltiere -
es war'n wohl drei, wenn nicht gar viere!
Die Schlüssel wurden flugs verteilt,
mit dem Duschen sich beeilt,
denn nebst dem lustigen Getier
wartete das nächste Bier.
Dann wurd' es kühl, wir gingen 'rein,
zum z'Nacht traf nun auch Andy ein.
Nach Braten, Nudeln und Dessert,
einem Gläschen Wein und mehr,
warf Foto-Werni in die Runde,
er warte auf die "blaue Stunde".
Die andren hab'n ihn ziehen lassen,
denn ihnen stand der Sinn nach Jassen,
Bald senkte sich, schon weit nach acht,
über die Alp die finstere Nacht.
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Der Himmel am Morgen war nicht mehr so klar,
wie er es noch am Vorabend war.
Für's Frühstück war 'ne halbe Stunde nur Zeit,
kurz nach halb neun war'n wir abmarschbereit.
Zunächst ging es noch eher hinab,
bald aber bergauf, und das nicht zu knapp-
Nach 250 Höhenmetern ausschliesslich hinauf
- manch einer kämpfte schon mit dem Schnauf -
gab es bei der ersten Pause
Gelegenheit zur kleinen Jause.
Das Handy von Bernd spielte passend zur Zeit
den
Beatles-Song "A Hard Day's Night";
und eine Kuh war sehr anhänglich,
Stefan freut sich überschwänglich.
Als dann die ersten Tropfen fielen
brachen wir auf zu neuen Zielen.
Beim Aufstieg auf das Hinterjoch,
kam die Sonne aber dann doch.
Wir erklommen den Kamm und sangen dabei
das Wolkenlied von Reinhard May.
Ralf hat geschlepppt den Gipfelwein
und Markus schenkte davon ein.
Auch die andre Flasche, schon gestern geehrt,
wurde hier noch weiter geleert.
Ein Wand'rer kam zur rechten Zeit,
wir nutzten die Gelegenheit
für ein Gruppenbild mit allen -
dem Werni hat das sehr gefallen!
Dies war der höchste Punkt der Tour,
von nun an ging es abwärts nur.
Über Stock und über Stein,
das ging in die Knie rein!
Wir mussten nur der Schwerkraft folgen
und kamen an im Oberbolgen.
Von hier an führte ein schmaler Pfad
in Serpentinen und keineswegs grad
bis zur Gitschenen Station -
ein paar von uns, die kannten sie schon,
weil wir vor ganz genau10 Jahren
tatsächlich hier schon einmal waren.
Der Abstieg war beendet hier
und wir genossen unser Bier.
Ein zünftiges Mahl gab uns wieder Kraft,
jedoch das Schlimmste war nun wohl geschafft.
Nach einer kurzen Mittagsruh
wandten wir uns der Seilbahn zu,
welche - vor Kurzem frisch renoviert -
uns alle nach unten zu Tale geführt.
Der Wildbach unten lockte zum Spiel,
was insbesondere Markus gefiel.
Er hüpfte dort von Stein zu Stein
bis er fiel ins Wasser rein.
Sofort kam er, und zwar ziemlich rasant
wieder zurück auf das trockene Land,
und wechselte schnurstracks sein nasses Kleid,
Mister Universum würd' erblassen vor Neid!
Der letzte Schluck Pflümli war dann für ihn
- und auch für die Andern - mehr Medizin.
Kurz darauf war dann der Start
uns'rer Postbus-Extrafahrt.
Wir konnten die Aussicht sehr geniessen,
derweil wir Andere stehen liessen.
Nach der letzten Kehre dann
fing ein Riesen-Föhnsturm an.
Der Wind peitschte das Wasser des Sees hoch zu Wogen
es tummelten sich ungelogen
gut hundert Surfer auf dem Nass
und hatten einen Riesenspass!
Manch Kunststück war spektakulär
und gab phantastische Bilder her.
Wir konnten hier noch etwas bleiben
und zuschau'n bei dem bunten Treiben,
bis dann unser Schiff anlegte
und uns nach Flüelen bewegte.
Dort noch ein neues Spielzeug entdeckt,
oder kurz ein Glacé geschleckt,
dann nahmen wir den Zug zurück -
was hatten wir ein Wetterglück!
Wir alle sagen heute "Danke"
und richten uns da an zwei Kranke;
sie mussten sich nach Op'rationen,
wandermässig etwas schonen:
Walti, der den Vorschlag brachte
und Heinz, der die Erkundung machte,
mit Ralf, und das in grösster Hitze,
wie sie dort schwitzten, das war Spitze!
Schon damals war die Kuh sehr schmusig,
doch Heinz fand's offenbar nicht grusig.
Und beide kamen damals dann
heil und gesund im Tale an.
Ein letzter Dank, wenn ich noch darf,
geht an Werni: Photograph.
Stets flink nach vorn und hinten wetzen,
ums uns in rechte Licht zu setzen,
sich von den schlechten Bildern trennen,
die guten dann auf CD's brennen,
das ist viel Aufwand, wie man hört -
und sicher einen Beifall wert!
Martin Knitsch